Fast jeder von uns kennt sicherlich das Gefühl, dass da irgend etwas nicht stimmt, weil sich unerträglich lang anhaltend Minus-Ergebnisse anhäufen. Das negative Schicksalserlebnis lässt sich in dem Fall nicht mehr logisch als zufällig möglich zuordnen. Beim Blackjack könnte sich dieses Gefühl einstellen, wenn über viele Spielrunden in Folge nur die Bank gewinnt. Der Verschwörungseindruck verstärkt sich dabei, wenn die Spielrunden in besonders tragischer Form verloren werden. Deine 19er Hand verliert gegen die 20er Hand der Bank. Deine 20er-Hand verliert gegen die 21er-Hand des Croupiers (im schlimmsten Fall, nachdem dieser mit anfänglich 6er Karte eine 9er-Karte aufdeckt, ein As dazu kauft und dann die 5 dazu zieht). Passiert ähnliches mehrmals nacheinander, dann werden möglicherweise gewisse Hirnregionen aktiviert, die den Widerstandsmodus gegen Ungerechtigkeiten jeder Art aktivieren.
Der bis dahin sehr biedere Low-Roller im German Angst Modus wird dann zum unerschrockenen Terminator, der sein gesamtes Restguthaben als gebündelte Schrotladung abfeuert.
Ist diese Verhaltensveränderung des Spielers vielleicht sogar beabsichtigt und soll diese durch Manipulation verstärkt werden? Falls es so einfach funktioniert, bräuchten die Casinos die häufig vermutete Manipulation nicht mal besonders intensiv zu betreiben, sondern sie müssten nur diesen ersten Impuls (je nach Spielerprofil) in Gang setzten und der Rest würde sich von selbst erledigen. Es würde genügen, wenn der Selbstschutz-Instinkt des Spielers ausgeschaltet wird. Das könnte aber auch schon rein zufällig passieren, wenn sich solche 19:20, 20:21 oder 21 vs Blackjack (der Bank) Situationen einfach nur so häufen.
Mal angenommen, die Casinos könnten und würden beim Live-Blackjack manipulieren. Nur mal so als Gedankenspiel. Wie würden sie es machen?
Manipulierbare Karten
Die Karten werden korrekt gemischt. Die Kartenschlitten werden getauscht, sobald die Abstechkarte gezogen wurde. Die einzelnen Kartendecks werden sogar transparent vor den Augen der anwesenden Spieler aufgefächert, so dass sämtliche (einzelnen) Karten aller Decks vollständig zu sehen sind. So weit alles transparent. Aber was ist, wenn es sich dabei um Folien handelt, die sich (wie Displays) ferngesteuert verändern lassen? Aus einer Pik 7 wird, je nach Bedarf eine Herz 10 oder Kreuz 9, falls sich so die Tischlage der Spieler optimal zerstören lässt?
Der Lückenfüller
Die Multiplayer-Spieltische (mit bis zu maximal 7 besetzten Boxen) sind nicht immer voll besetzt. Vor allem nicht im High-Roller Bereich. Mal angenommen, dass sich die gesamte Reihenfolge der nachfolgend zu ziehenden Karten im Kartenschuh scannen und für weitere Berechnungen erfassen lässt. Am BJ-Tisch mit Limit €100 oder €250 Mindesteinsatz sitzen drei Spieler. Vier Plätze sind frei. Die meisten der Blackjack-Spieler richten sich nach der Basisstrategie, weil sie dann nur maximal 0,50% (statt beliebig spielend bis zu 5%) vom Spielumsatz verlieren. Jede einzelne Konstellation ist dadurch allerdings genau berechenbar. Die Bank weiß dadurch ziemlich genau, dass die meisten Spieler keine Karte mehr dazu kaufen, wenn sie selbst eine 16er-Hand haben und die Bank zugleich als erste Karte die 6 aufgedeckt hat. Die Bank weiß auch, dass kaum jemand auf die Idee käme, mit der eigenen 17er-Hand noch eine weitere Karte zu ziehen, obwohl dieses Blatt ziemlich wertlos ist. Aus dieser und vielen anderen Konstellationen könnte das Casino sehr schnell errechnen, welche bestmögliche Karte die Bank ziehen müsste, damit die meisten Spieler am Tisch verlieren würden.
Mal angenommen, dem Casino ist die Reihenfolge der zu ziehenden Karten bekannt, aber es kann die einzelnen Karten nicht manipulativ verändern. Es könnte aber den ganzen Ablauf beeinflussen, indem sich ein weiterer Spieler (oder mehrere eigene) mit an den Multiplayer-Tisch setzt oder von diesem entfernt, so dass das die ganze logisch zu erwartende Kartenfolge eine ganz andere Reihenfolge bekommt.
Beides wie gesagt erst mal nur so als Denkanstoß.