Die niederländische Regierung hat nach mehreren Verzögerungen ein Verbot der meisten Formen von Glücksspielwerbung eingeführt. Seit dem 1. Juli 2023 sind davon viele Medienkanälen betroffen. Darunter das Fernsehen, das Radio und die Printmedien. Die neuen Regeln untersagen ebnfalls Werbung an öffentlichen Orten. Dies wird sich auf Werbetafeln, Bushaltestellen und Cafés sowie auf Spielstätten und selbst Kasinos sowie Spielsalons erstrecken.
Das Glücksspielsponsoring von Veranstaltungen und Clubs wird im Rahmen einer schrittweisen Einführung eingestellt. Ab dem 1. Juli 2024 ist ein Sponsoring von Veranstaltungen und Programmen verboten, während das Sponsoring von Veranstaltungsorten und Clubs ab 2025 endet. Die neuen Rahmenbedingungen sehen auch neue Beschränkungen für Affiliate-Werbung vor.
In einigen Fällen ist jedoch gezielte Werbung zulässig. Dies bedeutet, dass Werbung in On-Demand-Streaming-Diensten, in sozialen Medien, per Direktmailing und in Online-Gaming-Umgebungen weiterhin zulässig ist. Die Regulierungsbehörde hat klargestellt, dass das Ziel darin bestehen soll, dass 95% derjenigen, die sich solche Anzeigen ansehen, über 24 Jahre alt sind. Es bleibt ein gewisses Maß an Unklarheit darüber, wie dies genau definiert, überwacht und durchgesetzt werden soll.
Die Kansspelautoriteit (KSA) hat erklärt, dass sie nur „begrenzte“ Leitlinien für das Verbot herausgeben wird. In der Hoffnung, dass die Betreiber in dieser Angelegenheit die Führung übernehmen. Das Gremium hat zuvor deutlich gemacht, dass sie es der Durchsetzung der neuen Regeln vorsichtig vorgehen werde. Dies führte dazu, dass eine Reihe von Anti-Glücksspielpolitikern Fragen an den für die Glücksspielaufgabe zuständigen Minister Franc Weerwind richteten und fragten, ob dies der klügste Ansatz sei.
Der Minister verteidigte jedoch Jansens Äußerungen und argumentierte, dass die Kommunikation mit Lizenzinhabern häufig wirksamer bei der Festlegung von Verhaltensweisen sein könne als Bußgelder.
Passend zur Verhängung des Werbeverbots hat die niederländische Glücksspielbranche eine neue Version ihrer Selbstregulierungsrichtlinien eingeführt, den Werbekodex für Online-Glücksspiele. „Casino Nieuws“ erläuterte, dass der neue Werbekodex zusätzlich zu den neuen Regeln eine Reihe restriktiver Maßnahmen beinhaltet. Für Betreiber gilt ab sofort, dass sie:
- Keine Sprache verwenden, die zu verantwortungslosem Spielen anregt.
- Nutzer über verantwortungsvolles Spielen informiert werden müssen.
- Die Nutzung von Willkommensboni eingeschränkt werden.